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BLINDSTONE sind wieder da!
Der Arbeitstitel dieses Mal: “Scars To Remember”, das am 11. August 2023 erschienen ist.
Nachdem die Band rund zwei Jahrzehnte lang als bestgehütetes Geheimnis innerhalb der Blues-Rock Szene und als Teil der “geschlossenen” Blues-Szene galt, wechseln die Dänen nun zu Mighty Music und hoffen die Anerkennung zu erhalten, die sie verdient haben.
Mit der Veröffentlichung, des zehnten Studioalbum des in Dänemark ansässigen Blues-Power-Trios, das seine stilistischen Wurzeln in den späten 60er und 70er Jahren hat und von Künstlern wie Jimi Hendrix, Frank Marino, Deep Purple, Robin Trower und Black Sabbath inspiriert wurde.
Mehr Info zur Band findest Du hier auf Wikipedia.
Manifesto (2003)
Freedom’s Calling (2008)
Rise Above (2010)
Rare Tracks (2011)
Greetings From the Karma Factory (2012)
Live in Denmark (2015)
The Seventh Cycle of Eternity (2016)
Blues-o-delic Celebration: A Tribute to the Blues (2017)
Deliverance at the Crossroads (2019)
Scars to Remember (2023)
Man reiche dem Hörer einen Joint, während “Embrace The Sky” in der Tracklist startet, das viel mehr aus der Richtung “Stoner Rock” als “Blues Rock” anfängt, wie angekündigt und mich schon verwirrt hat, ob ich die richtige Scheibe auf dem Teller liegen habe. Ein schöner, melodischer Beat mit einem groovenden Riff, gepaart mit unscharfen, sprudelnden Vocals, die durch das sanfte und Gitarrenspiel zum Kochen gebracht werden. Eine angenehme Überraschung zum Auftakt.
Auf Track 2 angekommen fängt auch schon gleich der rechte Fuss bei “A Scar To Remember” an mitzutippern und wir sind im Blues Rock. Dafür steht Blindstone, was mich ein wenig an die Hamburg Blues Band (die ich irgendwann mal in der Musichall Worpswede mit Clem Clempson und keinem geringeren als Chris Farlowe sehen durfte).
“Down For The Count” ist der bluesige, düstere Sound, den ich mir erwartet habe, mit ausgelassenen Licks und einnehmenden, federnden Riffs, die alle durch den beeindruckenden Blues-Boogie von Martin Jepsen Andersens Gitarrenkünsten verbunden sind
“Waste Of Time” bringt dann das groovige Tempo mit, was (wenn man Blues Rock Fan ist) zum Mitsingen verleitet. Einfacher Text mit viel “Waste Of Time” gepaart mit den Blues Rock Einlagen der Main Guitar wie man es kennt.
“Drums Of War” hat ein wütendes Riff und Tempo mit einem starken Gefühl von Frank Marino, der mit einigen saftigen Licks durchbricht und von einem soliden, fetten Bass und Schlagzeug unterstützt wird.
Blindstone wurde vor mehr als 20 Jahren gegründet und spielte in den Dekaden unzählige Shows. In den USA wurde die Band aufgrund ihres Sounds mehr als erfolgreich und veröffentlichte die meisten ihrer Alben auf dem amerikanischen Label Grooveyard Records, weshalb Blindstone in Europa noch nicht ganz so bekannt ist. Trotz der langen Zeit erlebte die Band einen Wendepunkt in ihrer Karriere, als sie 2020 als Begleitband für die Blueslegende Walter Trout für eine Reihe erfolgreicher Konzerte in Dänemark engagiert wurde.
Diese Erfahrung war ein Faktor der die Band dazu inspirierte, auf ihrem neuen Album einen etwas direkteren und einfacheren stilistischen Ansatz zu wählen. Das lyrische Universum der Band hat durch die neue Zusammenarbeit mit dem schwedischen Texter Peter Svensson, der zu einem Großteil des Albums Texte beigesteuert hat, ein neues Niveau an Ernsthaftigkeit, Tiefe und Seelensuche erreicht.
Spulen wir ein wenig vor…
Der tiefere, distanzierte, grüblerische Beginn von “In The Eye Of The Storm” mit seinem langsameren Tempo und dem schlüpfrigen Gesang tritt hinter den fieberhaft dominanten Gitarrensoli zurück. Die Erinnerungen an Robin Trower sind wieder da!
Der Übergang zu einer schwungvollen, energiegeladenen Melodie bei “Shining On Through” ist eher ein ZZ TOP Groove und Swagger-Ansatz, ohne die pelzigen Gitarren und Bärte.
Ich weiß schon, dass der Rock’n’Roll aus dem Blues entstand, und ja, ich weiß auch, dass viele Rock’n’Roll-Songs Blues-Licks enthalten, aber ich war noch nie ein wirklicher Blues-Typ. Das hört sich ein bisschen verrückt an, weil ich den Blues eigentlich schätzen sollte, wenn man bedenkt, wie sehr ich Hard Rock und Heavy Metal liebe, und, ich bin wahrscheinlich mehr als jeder andere überrascht, dass ich “Scars To Remember” wirklich mochte – ich meine wirklich mochte.
Vielleicht ist es der dänische Einfluss, der durch die gefühlvolle, ungeschminkte Mischung aus schwerem Gitarrengeklimper, den entfernten Gesangsschichten und einer soliden und einfallsreichen Rhythmusgruppe unterstützt wird, oder es war Jørg, der mich erst wieder auf diese Schiene gebracht hat.
Lies’ doch auch gerne unsere anderen Reviews – hier zum Beispiel über U.D.O – Touchdown.
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